Vorfreude auf Spendensegen

Vorfreude auf Spendensegen

Olpe - Lions Club startet Adventskalender-Aktion / Profiteure bereits ausgesucht und vorgestellt. "Wichtig ist es, dass die erwirtschafteten Gelder vor Ort bleiben."

Die Vertreter der ehrenamtlichen Vereine, die in diesem Jahr von dem Erlös der Adventskalender-Aktion des Lions Clubs Olpe-Kurköln profitieren, dankten für die in Aussicht gestellte Finanzspritze. Foto: mari

mari. "Alle Jahre wieder" – das bekannte Weihnachtslied passt inzwischen auch zur Adventskalenderaktion des Lions Clubs Olpe-Kurköln. Bereits zum achten Mal geben die Lions den Kalender heraus und spenden den Verkaufserlös wie in den Vorjahren an gemeinnützige Vereine und Institutionen. In den vergangenen sieben Jahren spendete der Lions Club allein aus dieser Aktion heraus insgesamt mehr als 120 000 Euro.

"Wichtig ist es, dass die erwirtschafteten Gelder vor Ort bleiben. In diesem Jahr haben wir Empfänger ausgewählt, die nicht so sehr in der Öffentlichkeit stehen, sondern großartiges ehrenamtliches Engagement im Hintergrund leisten, die im Stillen viel Gutes tun und an denen die üblichen Spendenflüsse vorbeigehen", sagte Dr. Andreas Sondermann am Mittwoch im Hotel "Altes Olpe". Die Vertreter der bedachten Vereine und Institutionen waren bei der Pressekonferenz präsent und stellten ihre Aktivitäten und Sorgen vor. Alle sind sehr dankbar, dass sie von dem Geldsegen profitieren werden, denn sie sind in ihrer ehrenamtlichen Arbeit für andere auf Spenden angewiesen.

Der Vorstand der Arge-Selbsthilfegruppen im Kreis Olpe, vertreten durch Vorsitzende Petra Weinbrenner-Dorf, will den Erlös für das in Arbeit befindliche Jugendprojekt einsetzen. "Wir betreuen rund 50 Gruppen mit 1300 Mitgliedern. Leider finden Jugendliche und junge Erwachsene nicht den Weg in die Selbsthilfegruppen, wo sie mit ihren Krankheiten und Problemen große Unterstützung finden und auf Gleichgesinnte treffen." Deshalb sollen für sie zwei Gruppen (Alter zwölf bis 18 und 18 bis 26) zunächst ohne spezielle Zuordnung der Krankheit gegründet werden, die man dann später filtern möchte.

Der Tierschutzverein für den Kreis Olpe will das Geld im laufenden Haushalt einsetzen. "Wir helfen allen Tieren, die gebracht, gefunden oder ausgesetzt werden und versuchen, sie in gute neue Hände zu vermitteln. Das ist durch das Fehlverhalten mancher Vorbesitzer oft mit großen Kosten verbunden. Viele Tiere müssen zunächst tierärztlich versorgt werden, und mancher Hund braucht einen Hundetrainer", sagte Vorsitzende Elke Stellbrink. Viel Geld wird für die Kastration freilaufender Katzen benötigt. Hier leistet die Jugendgruppe des Tierheims mit Waffelbacken und anderen Aktionen Unterstützung. Der Verein unterstützt auch Menschen, die kein Geld für die ärztliche Versorgung ihres Tieres haben. Hinzu kommen die steten Instandhaltungskosten für das Tierheimgebäude.

Die Aids-Hilfe Kreis Olpe muss jährlich mehr als 30 000 Euro aufbringen, um die Miete für die Vereinsräume, die Löhne der drei Beschäftigten und die Kosten für die Präventionsarbeit und für die Betreuung der Betroffenen zu bezahlen. "Diese Kosten steigen, die Zuschüsse vom Land und Kreis dagegen nicht", sagte Vorsitzende Gabriele König, die auch auf die steigenden Zahlen von Aids-Erkrankungen aufmerksam machte. Nach Schätzungen gebe es im Kreisgebiet 200 Betroffene. Das sei jedoch eine Dunkelziffer, da sich nach wie vor viele Betroffene aus Angst vor Ausgrenzung zurückziehen würden.

Seit vielen Jahren unterstützt die ehrenamtliche Caritas-Hilfe der St.-Martinus-Kirchengemeinde unter Federführung von Marie-Luise Hesse die in Olpe untergebrachten Asylanten. Die Stadt stelle lediglich die Wohnräume mit der nötigsten Ausstattung (Bett, Tisch, Stuhl, Tasse, Teller) zur Verfügung. Alle anderen Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände sowie Kleidung – benötigt würden vor allem kleinere Größen – und Waschmaschinen organisiere die ehrenamtliche Caritas-Hilfe. "Was wir leisten, hat nichts mit dem Verband zu tun. Es wurde erst publik, als das "Regenbogenland" zur Zentralen Unterbringungseinrichtung ausgewiesen wurde", berichtete Kornelia Heider. Derzeit unterstützen die Frauen auch die 40 unbegleiteten Jugendlichen im "Regenbogenland" und in der Kreissporthalle, für die das Josefshaus eine Gruppe einrichten will.

In Kooperation mit der ökumenischen Initiative "Warenkorb" Olpe und der Caritas Olpe rief die Spielvereinigung Olpe das Fußball-Asylantenprojekt ins Leben. "Wir wollen an der Gesundung unserer Gesellschaft ein klein wenig mitwirken und ein friedliches Zusammenleben vorantreiben", berichteten Michael Fretter und Ludger Heuel. Seit einem Jahr holen ehrenamtliche Helfer Asylbewerber aus der Gemeinde Wenden und dem Stadtgebiet Olpe zum Fußballtraining ab. Jeden Dienstag wird von 13.30 bis 15 Uhr im Kreuzbergstadion gemeinsam trainiert. "Die Männer im Alter von 16 bis 35 Jahren aus verschiedenen Nationen vertragen sich, weil es ihnen Spaß macht", so Ludger Heuel. Benötigt werden auch Gelder für ihre Ausrüstung. Sie brauchen Schuhe, Trainingsanzüge, Trikots und für den Winter auch warme Jacken. Für ihn sei das Projekt auch eine persönliche Bereicherung, meinte Ludger Heuel. "Man kommt mit den Familien in Kontakt, und wenn man ihre Geschichten hört, kann man einfach nur helfen."

Der Verein "Miteinander" in Olpe möchte von dem Geld aus der Kalenderaktion das Patenschaftsprojekt für Menschen mit Bleiberecht weiterentwickeln. "Wir haben mittlerweile mehr als 130 Mitglieder, davon sind gut die Hälfte Zuwanderer", berichtete Vorsitzender Johannes Haarmann. Ziel des ehrenamtlichen Vereins sind die Förderung des Dialoges zwischen Deutschen und Zuwanderern sowie der friedliche Umgang miteinander und das Verständnis füreinander. Hier habe man in den vergangenen sieben Jahren durch Veranstaltungen und Informationen, Heimaterkundungen und den Stammtisch schon viel erreicht.

 

Gewinne im Wert von über 20 000 Euro

Der Adventskalender des Lions Club Olpe-Kurköln mit einer limitierten Auflage von 7000 Stück, die seit der Premiere wegen der großen Nachfrage ständig gesteigert wurde, ist ab dem 2. November in den Hauptstellen der Sparkasse und Volksbank Olpe, bei der Provinzial-Versicherung Rumpff in Olpe und bei allen Mitgliedern des Lions Clubs zum üblichen Preis von 5 Euro erhältlich. Verkaufsschluss ist der 26. November. Die Ziehung der Preise erfolgt unter notarieller Aufsicht. Hinter den 24 Türchen verbergen sich wieder mehr als 200 Gewinne im Wert von über 20 000 Euro, der Hauptgewinner wird am 24. Dezember ermittelt. Jeder Kalender hat eine eigene Losnummer und damit einmal die Chance auf einen Gewinn. Die Gewinnnummern werden taggleich per Aushang an den Hauptstellen von Sparkasse und Volksbank und am Provinzial-Büro sowie im Internet, wo die Losnummer eingegeben werden kann, veröffentlicht. Wer möchte, kann auch in den E-Mail-Verteiler aufgenommen werden und wird bei einem Gewinn entsprechend informiert. Die Preise können in der Rechtsanwaltskanzlei Geuecke, Müller und Partner abgeholt werden. "Wir sind den Sponsoren sehr dankbar. Ohne sie wäre die Herausgabe des Kalenders nicht möglich", sagte Andreas Zahn. "Nach unseren Anschreiben erhielten wir fast tagesgleich die Rückmeldung, dass sie sich der Sache anschließen. Das ist ein Fingerzeig, dass der mit dem Kalender verbundene gute Zweck auch bei ihnen gut ankommt."

Siegener Zeitung vom 30. Oktober 2015