Lions-Club überreicht jeweils 3500 Euro an Elisabeth-Hospiz und an „Camino“

Lions-Club überreicht jeweils 3500 Euro an Elisabeth-Hospiz und an „Camino“

1000 Menschen beim Sterben begleitet

Spendenübergabe im Wendener Ratssaal: Dirk Rumpff, Vinzenz Hohleweg, Anne Böhler, Monika Kramer, Martin Schäfer, Willy Müller und Bürgermeister Peter Brüser (von links).
Foto: Roland Vossel

Wenden. Nicht nur an den Bierrondells ging es rund bei der Wendschen Kärmetze. Auch der Weinstand des Lions-Clubs Olpe-Kurköln war Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher beim größten Volksfest Südwestfalens im August. Mancher Schoppen wurde in geselliger Runde geleert. Jeder Schluck war dabei für den guten Zweck. Den gesamten Erlös spendete der Lions-Club an zwei Institutionen. Dabei kam die beachtliche Summe von 7000 Euro zusammen.

Jeweils 3500 Euro erhalten das St.-Elisabeth-Hospiz in Altenhundem und der Caritas-Hospizdienst Camino.
„Wir machen uns im Vorfeld Gedanken, wer die Spenden bekommen soll. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch die Anerkennung der Tätigkeiten der Initiativen vor Ort“, sagte Lions-Club- Präsident Dirk Rumpff bei der Spendenübergabe im Wendener Rathaus. Am Kirmes-Stand wurden Käse, Brot und Rotwein verkauft. „Firmen haben den Wein gespendet. Daher können wir den gesamten Erlös zur Verfügung stellen“, so Dirk Rumpff.

Keine vernünftige Finanzierung

Eine willkommene Finanzspritze sind die 3500 Euro für das St. Elisabeth Hospiz. „Auf die Politik kann man nicht vertrauen. Es gibt immer noch keine vernünftige Finanzierung des Hospizgedankens. Wir müssen 50 Prozent selber aufbringen. Das sind 300 000 Euro im Jahr“, sagte Martin Schäfer, Geschäftsführer des Hospizvereins. Das St.-Elisabeth-Hospiz, das in Kürze seit 25 Jahren besteht, ist das drittälteste in Deutschland.

„Es war eine lange Durststrecke, um überhaupt anerkannt zu werden. Bei uns wird positiv gelebt.

Auch in den letzten Stunden ist das Leben noch lebenswert. Wir verstehen uns als Raststätte auf dem Weg“, so Schäfer. 1000 Menschen sind im letzten Vierteljahrhundert im Elisabeth-Hospiz gestorben. Man sorge für Schmerztherapie, Seelsorge und Betreuer, so Schäfer, der eine klare Position zur aktuellen Sterbehilfe-Diskussion hat: „Der Mensch soll nicht durch die Hand eines anderen sterben, sondern an der Hand.“ Aufgrund der demografischen Entwicklung müsste es auch Hospize in Olpe und Attendorn geben, forderte Schäfer. „Die Betreuung geht noch über die Lebensphase hinaus. Es geht auch um Trauerbegleitung“, so Monika Kramer, Pflegedienstleiterin im Elisabeth-Hospiz. „Niemand muss im Hospiz auch nur einen Cent dazu zahlen. Die Lücke übernimmt unser Hospizverein“, betonte Willy Müller, Beiratsmitglied im Hospizverein und Lions- Club-Mitglied.

Entlastung der Familien

Auch der mit 3500 Euro bedachte Caritas-Hospizdienst Camino begleitet Menschen in der letzten Lebensphase. „In diesem Jahr haben wir im stationären Bereich 25 und ambulant 60 Menschen begleitet“, sagte Anne Böhler, Hospizkoordinatorin im Caritas-Zentrum Wenden. Eine ganz große Rolle spielen ehrenamtliche Helfer, die 80 bis 150 Stunden im Monat leisten. „Es geht nicht nur um den Betroffenen selbst, sondern auch um die Entlastung der Familie“, so der Leiter des Caritaszentrums, Vinzenz Hohleweg. „Es ist toll, was die Ehrenamtlichen leisten“, brachte es Lions-Club- Präsident Dirk Rumpff auf den Punkt.

Roland Vossel / Westfalenpost vom 4. Dezember 2014