Landesjugendorchester in Olpe

Landesjugendorchester in Olpe

Benefizkonzert zugunsten der Flüchtlingshilfe

Das Konzert des Landesjugendorchesters NRW in der Olper Stadthalle kam am Sonntag beim Publikum bestens an. Foto: pjw

pjw - Am Sonntagabend spielte in der Olper Stadthalle das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen (NRW) bei einem Benefizkonzert mit Werken von Mozart, Bartók und Tschaikowsky zugunsten der Flüchtlingshilfe Olpe auf. Dank eines Sponsorings durch den Lions-Club Olpe-Kurköln kommen die gesamten Spenden des Publikums der Flüchtlingshilfe Olpe zugute.

Am Anfang stand die Ouvertüre zur „Zauberflöte“

Eröffnet wurde das Konzert, das unter dem Titel „Schicksal“ stand, feierlich mit der Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Neben den etwa 80 Musikerinnen und Musikern des Landesjugendorchesters spielten auch Mitglieder des Musikschulorchesters Concerto mit; es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Musikschulen Olpe, Wenden und Drolshagen. Voller Energie und mit viel Elan musizierte das junge Orchester unter der versierten Leitung von Hannes Krämer. Die Spielfreude war allenthalben spürbar, der Auftakt perfekt. Nach den Mozart’schen leichten Klängen, folgte Béla Bartóks (1881–1945) Konzert für Viola und Orchester op. posth., ein schweres, ernstes – teils rätselhaftes – Werk, das der Komponist 1945, im Jahr seines Todes, als eines seiner letzten Werke geschrieben hat. Gleich zu Beginn ein Aufschrei, der Verzweiflung ausdrückt.

Volker Jacobsen glänzte als Solist

Volker Jacobsen als Solist an der Bratsche glänzte hier über das gesamte Spektrum der teilweise unendlichen Weiten des Meisterstückes von Bartók. Das meist in tiefen Registern gespielte Werk wirft doch viele Fragen auf und lässt einige Passagen im Raum stehen und schweben, bevor Volker Jacobsen wieder seine Virtuosität und sein differenziertes Spiel unter Beweis stellen konnte – mit Fingerspitzengefühl. Aufmerksam und dem Titel „Schicksal“ gerecht werdend, begleitete das nordrhein-westfälische Landesjugendorchester sanft und einfühlsam den Solisten.

Viel Applaus für alle Beteiligten

Die Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 von Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893) bildete den grandiosen und würdigen Abschluss des Konzerts. Engagiert und mit Spannung spielten die Klarinetten den Beginn dieses als „Schicksals-Sinfonie“ bekannten Stückes. Die Zerrissenheit, die Tschaikowsky beim Komponieren erfahren hatte (nie war er zufrieden, Selbstzweifel plagten ihn), wird in der Musik auf eindrückliche Weise deutlich: Die dramatisch-packend anmutende Interpretation von Dirigent Hannes Krämer durchzog das gesamte Werk. Die Leidenschaft, die Tschaikowsky in seine Sinfonie eingepflanzt hat, legten auch die jungen Musikerinnen und Musiker offen: Innigkeit und Romantik im ersten und zweiten Satz, Eleganz, gepaart mit Spielfreude, im dritten und vierten Satz, machten die Aufführung zu einem echten Erlebnis, immer wieder neue Facetten tauchten am weiten orchestralen Horizont auf. Lang anhaltender Applaus durch das Publikum belohnte alle Beteiligten.

Siegener Zeitung, 3. Mai 2016